Flug von Wiener Neustadt nach Cambridge und zurück
Hinflug über Karlsruhe
Retourflug über Salzburg - Linz 01.11.2007 und 03 / 04. .11.2007


Das Flugzeug : 
EADS SOCATA Trinidad TB20 

Viersitzer mit Lycoming 250PS, Einziehfahrwerk, TKS-Enteisung

Die handelnden Personen : 
Rainer Mach als IFR Flugschüler und Peter Rebay als Lehrer

Es sollte ein Besuch in London und in Cambridge werden.

Recherchen im Internet über Biggin Hill im Süden von London (wo ich vor Jahren einmal war)  schreckten uns mit den Preisen ab, weit höher als in Wien Schwechat, also fiel die Wahl auf Cambridge EGSC, ein durchaus respektabler Regionalflughafen.

Die Entfernung und daher die Flugzeit gingen sehr knapp an die Grenzen des Flugzeugs heran, besonders bei dem vorherrschenden Gegenwind. Sechs Stunden im Cockpit sind auch nicht ganz ohne. Also entschlossen wir uns zu einem Zwischenstopp in Karlsruhe, ein Regionalflughafen mit allen Einrichtungen für einen Instrumentenflug. Auf der Strecke überall Nebel, der sich aber auflösen sollte.
Die Flugplanung.

Um München wurden wir von Radar umgeleitet, weil viele Airliner in Warteschleifen flogen

Auf dem Flug hörten wir (trotz besserer Trend - Meldungen) in München und Stuttgart nur CAT II oder CAT III Anflüge mit langen Warteschleifen, das machte uns schon etwas Sorgen, Karlsruhe war  aber dann gerade richtig mit 1200m Sicht und ausreichend hoher Hochnebeldecke, gerade richtig für einen schönen ILS – Anflug für meinen IFR-Schüler. 

Flugzeit für diesen Abschnitt 3:31 Stunden.
Karlsruhe ist ein sehr netter Platz, die General Aviation sehr freundlich und billig. Wir mussten zwar  etwas auf die Abfertigung warten, weil bei dem Wetter nicht viel GA - Verkehr erwartet worden war, aber dann ging es flott, auch die Grenzabfertigung (nach England erforderlich). Flugplan per Internet mit unserem Homebriefung, lief alles tadellos. Tanken mit Kreditkarte kein Problem. 

Ein Telefongespräch mit Cambridge verhieß bestes Wetter dort, inzwischen lichtete sich auch der Overcast in Karlsruhe, im Abflug gab es dann nur eine Wolkendecke in etwa 4000 ft, in FL100 klarer Himmel.
Der Weg führte weiter über Strasbourg, Luxembourg um Brüssel herum querab Ostende nach Dover und von dort eher nördlich unter Umgehung von Stansted nach Cambridge. 

Inzwischen war aus dem besten Wetter ein Overcast in 1600 ft geworden, die vorbereiteten Arrivals wurden mit Radarführung sinnlos, Radar führte uns im Sinkflug direkt quer an den Platz, anstelle eines eleganten ILS gab es dann einen plötzlich verordneten Platzrundenanflug in den recht dichten Verkehr. 

Gesamtflugzeit 3:20

Cambridge empfing uns sehr freundlich, alle waren (trotz very british attitude) sehr bemüht, wir bekamen Seile zum Sichern des Fliegers (kostenlos!) geborgt, nur auf das Tragen von Warnwesten waren sie sehr scharf. 
Geld wechseln ging aber beim GAC (rechts im Bild) leider nicht.
Taxi in die Stadt und zum Bahnhof kein Problem (sogar mit Kreditkarte), dort gelang uns auch der Geldwechsel. Mein Kollege fuhr mit der Bahn nach London (schneller Regionalzug 45 Minuten) und ich blieb einen Tag bei meiner Tochter in Cambridge und fuhr erst am Tag darauf nach London.
Ursprünglich wollten wir erst am Sonntag nach Hause, wegen des Wetters beschlossen wir jedoch, schon am Samstag zu starten. Früh morgens von London mit dem Zug nach Cambridge und mit dem Taxi zum Flughafen. Abfertigung wieder sehr nett, Tanken sehr preiswert, Landegebühren billiger als in Wiener Neustadt !

Wir erwarteten uns einen schönen Rückenwind, so beschlossen wir, nach Salzburg zu fliegen und dann wollten wir weiter  sehen. 
Die Flugplanung.

Der Flugplan wurde wieder per Internet aufgegeben und bestätigt. 


Der Abflug war ebenfalls problemlos - nur : „expect route clearance on departure !“ 

Die Streckenfreigabe hatte es dann in sich, während wir im Steigflug waren und der Autopilot dann uns auch noch einen Streich spielte. 

Unvermutet wurden wir  über die Nordsee geleitet.
An Ipswich vorbei ein schönes Stück über die Nordsee an Amsterdam vorbei, Osnabrück, vor Hannover endlich nach Süden.

Ein interessanter Waypoint – Name: ARMUT

Stellenweise hatten wir bis zu 45 Knoten Rückenwind, so blieb die Flugzeit trotz Umweg in Grenzen.

Der Weg führte vorbei an Erfurt, Bayreuth und Regensburg, und endlich kam der Anflug auf Salzburg, unter 5000 ft durch die Wolkendecke und ein schöner Ausblick auf Salzburg. Da war es dann schon dunkel und wir beschlossen zu übernachten. 

Trotz Rückenwind auf einem Teil der Strecke waren es dann doch 4:15  Stunden Flugzeit.

Den Flughafen Salzburg braucht man nicht wirklich zu kommentieren - professionell und gut. Uns  wurde nahe am Flugplatz ein sehr nettes Hotel empfohlen , Hotel Himmelreich  im Himmelreich (ein  Stadtteil von Salzburg), wir haben uns dort auch beinahe so gefühlt. 

Am Sonntag flogen wir zunächst nach Linz, um ein paar Instrumenten - Anflüge zu trainieren.

Nach kurzem Aufenthalt ging es dann heim nach Wiener Neustadt. Und auf diesem relativ kurzen Stück  hatten wir dann doch noch Vereisungsbedingungen. Diese TB20 hat aber eine TKS - Enteisung. 

Mehr  zum Training als wirklich notwendig dann mit LOC DME Anflug hinein nach Wiener Neustadt. Alles in allem eine schöne Flugreise, Gesamtzeit etwa 13 Stunden.

 
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