Flug von Wien nach Tirana und zurück
Das Flugzeug : 
EADS SOCATA Trinidad TB20 

Viersitzer mit Lycoming 250PS, Einziehfahrwerk, TKS-Enteisung, IFR Ausrüstung.

Abflug am 14.09.2010 Wien Schwechat um 04:56 UTC,  Ankunft Graz um  05:37 UTC
Abflug am
14.09.2010  Graz um 07:46 UTC Ankunft Tirana um 10:48 UTC 

Abflug am 15.09.2010 Tirana 14:51, Ankunft Graz um 17:50 UTC
Abflug am 15.09.2010  Graz um 18:31, Ankunft Wien Schwechat um 19:20 UTC
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Wir fliegen zu zweit und nehmen in Graz zwei Geschäftspartner auf  - dann beginnt die Reise nach Tirana. 

So haben wir geglaubt ... Der Flugplan war aufgegeben und bestätigt, alle Insassen waren schon in der Maschine, da kommt die Meldung am Funk "keine Einfluggenehmigung in den albanischen Luftraum, Sie müssen wieder aussteigen und diese Genehmigung besorgen". Netterweise bekommen wir auch gleich alle notwendigen Telefonnummern mitgeteilt, aber telefonieren, ein Ansuchen um Einflug per Fax senden, und telefonische Genehmigung erhalten dauert fast zwei Stunden.  In den Unterlagen für Albanien steht, dass wir für Privatflüge aus ICAO - Staaten keine solche Genehmigung brauchen.... 


Also mit neuer Abflugzeit im Flugplan wieder ins Flugzeug und jetzt geht es problemlos auf die Strecke

Der Weg nach Tirana geht zunächst kurz durch Slowenien über Maribor - 

durch Kroatien über Zagreb, durch Bosnien/Herzegowina an Banja Luka, Sarajewo und durch Montenegro an Podgorica vorbei in den albanischen Luftraum, kurz nachher sind wir dann schon hinter einer Austrian Maschine im Anflug auf Tirana..

Die Flugsicherung in Albanien ist ebenso wie die der vielen durchflogenen Länder durchaus professionell. 
Tirana Airport ist ziemlich neu, nicht besonders groß, neben der AUA stehen einige Airliner auf den Abstellpositionen, wir werden etwas weit weg auf unseren Abstellplatz gelotst. Für die Passabfertigung werden wir nicht wie die AUA Crew speziell abgefertigt, sondern müssen uns hinter den Passagieren der Airline einreihen - es geht aber recht flott. Nach Abheben von etwas Geld (Lek - wieder eine neue Währung) geht es im Taxi nach Tirana. 

Die Fahrt in die Stadt gibt schon einen kleinen Eindruck auf das, was uns erwartet - viele Baustellen, die Autofahrer haben ihren eigenen Stil und wir wundern uns, dass da nicht mehr passiert, aber irgendwie geht sich immer alles aus. 

Das Tirana International Hotel ist ein Kasten mit 15 Stockwerken im Zentrum der Stadt mit Blick auf den Skėnderbej (Skanderbeg) - Platz. Der wird sicher einmal sehr schön, derzeit sind  er und seine Umgebung eine große Baustelle

Da steht er nun mitten in der Baustelle auf seinem Sockel, der albanische Nationalheld Skanderbeg, mit zivilem Namen Giergi Kastrioti. Seine Karriere führte ihn in den Kriegen gegen die Osmanen zunächst als Geisel des Sultans nach Adrianopel, wo er zum Islam übertrat und den Namen Iskender (Alexander) annahm. Dann wurde er als Gesandter nach Albanien geschickt und endlich fiel er vom Sultan ab, bemächtigte sich 1443 der Festung Kruja, trat wieder zum Christentum über und führte 18 Jahre lang erfolgreich Krieg gegen die Osmanen. Erst 1478 konnten die Osmanen nach dem Tod Skanderbegs Albanien wieder erobern . 

Mir bleibt nur ein Nachmittag für die Erkundung der Stadt - herzlich wenig, wenn man die vielen kontrastierenden Eindrücke auf sich wirken lassen will. Die ganze Stadt scheint Baustelle zu sein  - neue moderne Bauten, viele noch nicht fertig, viele ältere Bauten, die entweder dringend einer Renovierung bedürfen oder gerade renoviert werden. Der Verkehr ist teilweise beängstigend - die Infrastruktur ist dem Autoverkehr kaum gewachsen, als Fußgänger hat man das Gefühl, dass die Autofahrer permanent auf der Jagd nach Passanten sind, und Markierungen für Fahrspuren gibt es auch kaum, es kümmert sich sowieso niemand darum. Ampeln werden auch eher nur als Empfehlung gesehen. Natürlich gibt es neue und protzige Autos, die meisten aber sind alt und würden bei uns eine Pickerl - Überprüfung nicht überstehen 
Opernhaus vom Hotel aus, mit Baustelle Mutter Theresa ist omnipräsent Die Oper
Supermoderne Bauten, noch halb fertig Ethem Bey Moschee (ca. 1821) mit Uhrturm dazu
Kulturpalast mit Baustelle moderne große Moschee in Bau Nationaltheater Teatri Kombėtar
Am nächsten Tag ist die Heimreise angesagt - also wieder im Taxi zum Flughafen. Für die General Aviation sind sie nicht besonders eingerichtet. Das Wetter abfragen und den Flugplan aufgeben habe ich schon vorher im Internet erledigt, wir werden von einer netten Dame durch die Sicherheitsschleusen gelotst und können Landegebühren bezahlen und Treibstoff bestellen, dann werden wir zum Flugzeug gebracht 

Da kommt auch schon ein großes Tankfahrzeug mit kleinem Anhänger für unseren Treibstoff - unsere 200 Liter AVGAS100LL werden mit einer Handpumpe recht mühsam in die Tanks befördert.

Abflug und Rückflug nach Graz gestalten sich ganz problemlos und wir kommen wie geplant nach Graz, wo wir unsere zwei Leute aussteigen lassen. Am Weiterflug nach Wien - Schwechat zeigt uns dann das Wetter ein etwas anderes Gesicht: vor dem Wechsel bis nach Wiener Neustadt ist es ziemlich ruppig und es sind links von uns deutliche Echos von Gewitterwolken. Aber der Anflug in Wien - Schwechat ist wieder ganz gemütlich.

  

Fazit dieses kurzen Ausflugs : ich möchte gerne mit mehr Zeit wieder kommen 
und das Land und seine vielen Kulturschätze  genauer kennen lernen ! 

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